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Nebensaison im Hochsommer

Wie sich die Stimmung in der Wiener Innenstadt im Corona Sommer anfühlt. Ein Lokalaugenschein.

 

An einem diesjährigen Samstagnachmittag erinnert das Stadtbild des Wiener ersten Bezirkes mehr an das eines Mittwochs im März, in jedem anderen Jahr. Die Bilder aus den Vorjahren, die überfüllten Plätze und die Busse, aus denen sich unzählige asiatische Touristen drängen und die wellenartigen Anstürme auf die Touristenshops kann man heuer nicht sehen. Wer allerdings das heurige Bild im März aus dem Fernsehen im Kopf hat, wenn er an die Wiener Innenstadt denkt, täuscht sich auch. Die Geisterstadtmomente, an denen man sich mutterseelenallein am Graben finden konnte, sind vorbei.

 

Am letzten Samstagnachmittag des August 2020 läuten am Stephansdom die Glocken zu einer Hochzeit. Ein engagierter Fotograf macht Bilder von der Braut in einem üppigen weißen glitzernden Kleid mit einem Strauß roter Rosen in der Hand, während hinter ihr jemand den Schleier für die Kamera aufbauscht und schüttelt. Wenige Hochzeitsgäste in sehr formeller Kleidung gehen zügig zum Haupteingang in den Stephansdom hinein. Sehr wenig Publikum angesichts der aufwendigen Aufmachung. Auf derselben Seite des Doms finden eine sehr ruhige Tanzperformance und eine Fotoausstellung zu einer Petition gegen Folter in China statt. Zwischen den beiden Events ist erstaunlich viel Platz. Beide haben nicht besonders viele Zuschauer. Der Platz um den Stephansdom ist nicht ausgestorben, alle Bänke sind besetzt, Leute essen Eis und Wurstsemmeln, unterhalten sich und schlendern. Der Geräuschpegel ist in einer angenehmen Lautstärke, es ist weder still noch laut. Auch die Ticketverkäufer im Mozartkostüm gehen auf und ab und die Fiakerpferde sind in Bewegung und zeihen Kutschen mit vorwiegend eher älteren Personen und Familien durch den ersten Bezirk.

 

Gegenüber vom Stephansdom ist der große Souvenirshop allerdings leer. Er hat geöffnet aber kein Mensch ist drinnen. Vor den typischen Touristenstationen sind keine Warteschlangen. Viele exklusive Modegeschäfte haben geschlossen. Die Schanigärten haben dafür geöffnet und auf der Kärntner Straße shoppen Menschen. Mit einem Rückgang der Nächtigungen um 73 % hat Wien heuer am meisten vom Österreichischen Tourismus verloren. In der Innenstadt sind heuer viele Wiener und Österreicher aus den Bundesländern unterwegs. Diese sind Zahlenmäßig nicht mehr oder weniger als in den Jahren zuvor, durch das Ausbleiben der vielen anderen Touristen heuer fallen sie einfach nur mehr auf.

 

Vor der Touristen- Familien Attraktion „Time Travel, Magic Vienna History Tour“ in der Habsburgergasse steht ein Schild mit der Information auf Englisch: „Tours start every 20 minutes“. Im Jahr 2019 war das Schild auch wirklich notwendig. Die enge Straße entlang standen touristische Familien Schlange, um die 50-minütige Indoortour zu besuchen, bei der man nachgebaute historischen Ecken Wiens, Mozartstatuen und eine kleine Fahrt in einem Eisenbahnwagon erleben kann. Die Tour wird in 10 Sprachen angeboten. Heute stehen keine Touristen in der Schlange, die Tür ist offen aber die Rezeption unbesetzt. Als eine fünfköpfige Wiener Familie auftaucht, kommt sofort ein Rezeptionist hervor und bittet sie ohne Wartezeit herein. „Wir haben die Attraktion im Internet gesehen, als wir gegoogelt haben, was wir mit den Kindern heute unternehmen könnten“, erzählt die Mutter von drei Buben im Alter von 3 bis 9 Jahren. Sie selbst waren heuer eine Woche lang in der Steiermark auf Urlaub, ansonsten sind sie in Wien geblieben. Sie finden es ganz angenehm, dieses Jahr die Innenstadt ohne viel Tourismus zu erleben.

 

Unweit davon Sitzen in den Cafés und Restaurants der engen Nebenstraßen viele ältere Wienerinnen und Wiener und essen Suppen oder trinken Kaffee. Die Schanigärten sind meist etwa halbvoll. Ausgestorben sind sie jedenfalls nicht, aber auch nicht gerade überlaufen. Die Stimmung ist ruhig und gelassen, die Leute sitzen in Ruhe an ihren Tischen und genießen, was sie bestellen. „Ich war schon immer gerne hier, so sehr hat sich die Innenstadt heuer nicht verändert“, erzählt eine Dame, die gerade ein spätes Mittagessen eingenommen hat. Für sie fühlt sich der Sommer heuer etwas ruhiger, aber nicht übertrieben außergewöhnlich. Es seien immer schon viele Wiener in diesen kleinen Straßen gesessen, nur wären sie heuer eben mehr unter sich berichtet sie. Auf dem Tisch gegenüber sitzt ein junges Paar aus Graz. Sie sind für einen Tagesausflug nach Wien gekommen. Die Innenstadt hätten sie sich ausgestorbener vorgestellt. Sie waren schon öfter hier, und mögen den Tourismustrubel im Sommer nicht. Jetzt fühlt es sich hier in der Innenstadt für sie an wie sonst auch immer unterm Jahr.

 

Vereinzelt ziehen vorwiegend junge Touristen ihre Rollkoffer durch die Straßen. Auch Fremdenführer mit Touristengruppen mit roten und blauen Audioguides um den Hals stehen zusammen am Graben. Ganz ist der Tourismus nicht ausgeblieben. Nur sehr reduziert ist er. Die Tourismusbranche wird den Rückgang finanziell sehr stark spüren. Wirtschaftlich sind die Auswirkungen des Gästemangels heuer sicher schlimm. Für Anrainer fühlt sich die Stadt allerdings nicht viel anders an als sonst, unter der Woche in der Nebensaison.

 

Von Désirée Prammer 

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